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2020-07-11 Sprengung eines Spänesilos |
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Der Ladekran eines mit Stammholz beladenen Lastkraftwagens war der Anfang von einem Einsatz der Sprenggruppe des THW OV Clausthal. Dieser schob das mit ca. 20 Tonnen voll beladenen Spänesilo des ehemaligen Sägewerks Raschke in Sankt Andreasberg von seinem Fundament. Es handelte sich bei diesem Objekt um eine sehr stabile Holz- fachwerk Konstruktion. Ein von dem Eigentümer heran gezogener Baufachmann stellte eine Einsturzgefahr fest. Der Turm drohte bei stärker aufkommendem Wind auf die angrenzende Mühlenstraße zu kippen. Dieses Objekt, was für eine THW Sprenggruppe eine nicht alltägliche Aufgabe ist, stellte die Spezialisten vor eine an- spruchsvolle Aufgabe. Die Zeit drängte so, dass nach einer kurzen Besichtigung und Rücksprache mit der Aufsicht- sperson im Landesverband Bremen/Niedersachsen recht schnell klar war: „Das machen wir, den legen wir spreng- technisch nieder!“ Diese Entscheidung - so stellte es sich heute, am Tag der Sprengung auch heraus - war die einfachste und sicherste.Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren und es mussten viele Telefonate geführt werden; mit dem THW Landesverband, mit dem Polizeikommissariat Braunlage, dem Straßenverkehrsamt Goslar, den Niedersächsischen Landesforsten Forstamt Braunlage sowie natürlich auch mit dem Eigentümer. Wir möchten uns auf diesem Wege schon mal bei den Behörden für die freundliche und unkomplizierte Unterstützung bedanken. Der Eigentümer hatte zwischenzeitlich einen großen Teil der Sägespäne aus dem Turm in einen Container ablassen können, was uns noch ein paar Tage Zeit brachte. Nach den ganzen Vermessungsarbeiten und Berechnungen konnten wir am Donnerstag, den 09.07.2020 mit den Vorberei- tungen am Objekt starten. Nun mussten passend der Berechnung schon mal 96 Löcher in die dicken Holzbalken gebohrt werden. Am Samstag den 11.07.2020 war der „große Tag“, heute sollte der Turm fallen. Um 7 Uhr war Treffen der Einsatz- kräfte an der Unterkunft, es folgte die etappenweise Unterweisung der Absperrposten und des Sprengpersonals, was aufgrund der Corona Bestimmungen auch eine ganz neue Erfahrung war. 8 Uhr Abfahrt Richtung Sankt Andreasberg nach einer kurzen Besprechung im Bereitstellungsraum „Mühlenstraße“ (so nennt sich die Fläche, wo bei einem Einsatz die Einsatzkräfte zusammenkommen und ihre Einsatzaufträge bekommen) ging es für die Spreng- und Bergungsgruppe 1 weiter zum Objekt. Hier mussten dann noch Fassadenteile entfernt sowie Gummimatten angebracht werden, um einen unnötigen Splitterflug zu vermeiden. Es folgte das Herstellen der Schlagpatronen, Besetzen der Bohrlöcher und Ziehen der Zündleitung. Etwa gegen 13:30 Uhr 1,5 Stunden später als im Zeitplan vorgesehen erfolgte die Zündung. Der Explosionsknall füllte kurzfristig das ganze Tal und war weit in Sankt Andreasberg zu hören. Der Aufschlag von dem Gebäude auf den Boden war fast so laut, wie der Stein vom Herzen der verantwortlichen Sprengberechtigten. Das Spänesilo war sauber zwischen dem Gebäude des Sägewerks und der direkt daneben fließenden Sperrlutter gefallen. Nach Beseitigung kleinerer Bruchstücke und durch die Sprengung entstandenen Gefahrenstellen (erster Einsatz für unser neues Bergeräumgerät) wurden die Einsatzkräfte vom Eigentümer verpflegt. An dieser Stelle vielen Dank an die eingesetzten Kräfte: ASB Bad Lauterberg, FFW Sankt Andreasberg, B1 THW OV Bad Lauterberg, Zugtrupp THW OV Halberstadt, FGr Sprengen THW OV Halberstadt, B1 THW OV Clausthal, FGr N THW OV Clausthal, FGr Räumen OV Clausthal und die FGr Sprengen THW OV Clausthal. |
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